Armin Rößler: Entheete

Armin Rößler: Entheete. deutschsprachigWurdack Verlag 2006, ISBN 3-938065-16-8, Paperback 12,9 cm x 19,4 cm, 213 Seiten, 9,95 Euro

Armin Rößler: Entheete

Der Argonom Aulden sucht nach seiner Artgenossin Chrom, die offenbar auf dem Planeten Enthee verschwand. Der Planet ist seit einigen Jahrzehnten von Menschen besetzt, die den Vernichtungskrieg der Enthee gegen die Meurg beendeten. Doch Entheete, die Herrscherin der Enthee, wurde nie besiegt. Dem menschlichen Konsul Mazarin scheint Aulden ungelegen zu kommen. Ein in Meurglys untergetauchter Mensch entdeckt Anzeichen dafür, daß die Enthee erneut gegen die Meurg mobilmachen.

Das Buch erzählt eine interessante Geschichte, die am Schluß mit einem ganz besonderen und für mich völlig überraschenden erzählerischen Kniff aufwartet. Rößler ist in der Entwickling seiner Geschichte konsequent und verzichtet auf ein echtes Happy End.

Die verschiedenen außerirdischen Kulturen werden fast völlig ignoriert, nur selten kann man ein Stückchen Information erhaschen. Das Buch verfolgt konsequent den Handlungsstrang, alles, was dafür nicht unbedingt nötig ist, wird ausgespart. Es fehlt nicht nur die Darstellung der Kulturen und des Konflikts zwischen Enthee und Meurg, auch die Frage, wie die Meurg überhaupt entstehen konnten - angeblich existieren sie erst seit wenigen hundert Jahren, unterscheiden sich aber bereits massiv in Aussehen und Verhalten von den Enthee - wird völlig ignoriert. Bedauerlicherweise findet auch kaum eine Charakterisierung der Protagonisten statt, nur bei Aulden, Cortz und Mazarin erfährt man überhaupt etwas über Denken und Beweggründe.

Das Buch bietet kaum mehr als die einfache Schilderung der Ereignisse. Da der Leser kaum etwas über die Hintergründe erfährt, bleiben viele Ereignisse für mich unverständlich oder zumindest nicht nachvollziehbar. Auf mich wirkt das Buch unfertig, als ob für die Ausarbeitetung von Hintergrund, Kulturen und Charakteren Zeit, Lust oder Interesse gefehlt hat. Mit Kurzgeschichten von Armin Rößler hatte ich ähnliche Schwierigkeiten, insofern bleibt der Autor seinem Stil treu. Es kann natürlich auch sein, daß mir irgendwas völlig entgeht und ich Rößlers Geschichten deshalb nicht verstehe beziehungsweise als unbefriedigend empfinde.

Fazit: Ordentlich geschriebene Unterhaltung, aber mehr nicht. Zum nur Lesen durchaus empfehlenswert, der Spannungsbogen hat keine Durchhänger, und die Sprache liest sich angenehm. Vom Nachdenken über das Buch muß ich aber leider abraten, da die dabei aufgeworfenen Fragen nicht einmal ansatzweise beantwortet werden.


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Erstellt am Mio, den 16.08.2006 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Fre, den 25.05.2007 um 14:16.