Lucy Hawking, Stephen Hawking, Christophe Galfard: Der geheime Schlüssel zum Universum (George's Secret Key to the Universe)

Lucy Hawking, Stephen Hawking, Christophe Galfard: Der geheime Schlüssel zum Universum (George's Secret Key to the Universe, 2007). cbj 2007, ISBN 3-570-13284-?, aus dem britischen Englisch übersetzt von Irene Rumler, Jugendbuch, »Hardcover« mit billiger Leimbindung und Schutzumschlag 18,5 cm x 21,0 cm, 267 Seiten und 32 farbige Bildseiten, 16,95 Euro, Audiobuch gelesen von Rufus Beck für 19,95 Euro

Lucy Hawking, Stephen Hawking, Christophe Galfard: Der geheime Schlüssel zum Universum (George's Secret Key to the Universe)

George Greenby ist der Sohn von vegetarischen Ökofundamentalisten, die jedwede Technik ablehnen. Er leidet sehr darunter, daß ihm fehlt, was für seine Klassenkameraden selbstverständlich ist, z. B. das Fernsehen. Als sein Schwein in den verwilderten Nachbargarten entwischt, stellt George fest, daß dort neue Bewohner eingezogen sind, der Wissenschaftler Eric mit seiner Tochter Annie und Cosmos, dem leistungsfähigsten Computer der Welt. George schließt Freundschaft mit ihnen und stellt viele Fragen, die seine Eltern aufgrund ihrer Verachtung der Wissenschaften nicht beantworten wollen. Eric läßt sich von Cosmos bei den Erklärungen helfen: Der zeichnet ein Fester ins Wohnzimmer, durch das sie Geburt und Tod eines Sterns beobachten können. Am nächsten Tag verrät George versehentlich seinem fiesen Lehrer Dr. Reeper, daß Cosmos existiert. der hat offenbar eigene Pläne, die er mit Hilfe der Schul-Rowdies umsetzen will. Annie lädt George zu einer Reise auf einem Kometen ein, bei der sie Saturn, Jupiter, Asteroiden und den Mars sehen. Dieser Ausflug ist allerdings nicht ungefährlich, daher bekommen beide Kinder Hausarrest. Als George Eric vor Reepers Machenschaften warnen will, muß er mit ansehen, wie der Wissenschaftler in ein schwarzes Loch fällt.

Die Geschichte ist kindgerecht erzählt, was für mich als Erwachsenen naturgemäß bedeutet, daß ich eine detaillierte Charakterzeichnung und komplexe Handlungsstränge vermisse. Die Bösen sind böse, die Guten sind gut, und am Schluß gibt es ein etwas unglaubwürdiges Happy End. Da ich vor einiger Zeit einige meiner Lieblings-Jugendbücher erneut gelesen habe, kann ich im Vergleich sagen, daß das vorliegende Werk besser ist und Kindern sicher gefallen wird. Die Kästen mit den Informationen zu den enzelnem Planeten erscheinen mitten im Text und stören daher für mich den Lesefluß, aber auch das dürfte Kinder eher weniger stören.

Das Buch übermittelt eine Menge Wissen über unser Sonnensystem, das gut in die Handlung integriert wurde. Zur Vertiefung gibt es zu jedem Objekt noch einen Kasten mit allen wichtigen Daten. Besonders ansprechend sind die insgesamt 32 Farbseiten mit zum Teil wunderschönen Aufnahmen aus dem Weltall, allein diese Farbseiten sind schon ein guter Grund, sich dieses Buch zu kaufen. Die Wissensvermittlung ist offensichtlich, aber glücklicherweise will das Buch nicht belehren, sondern führt die Leser spielerisch und spannend an die Informationen heran. Es macht Spaß, und dadurch bleibt deutlich mehr beim Leser hängen. Das Buch ist sehr gut geeignet, bei Kindern Interesse an der Astronomie und vielleicht auch der Science Fiction zu wecken.

Der Preis ist leider nicht kindgerecht, das Buch wird sich kaum ein Jugendlicher von seinem Taschengeld kaufen. Das Format finde ich zu groß für Kinder, aber vielleicht liege ich da falsch, zumindest läßt es die Farbbilder gut zur Geltung kommen. Wieso ein Kinderbuch allerdings einen Schutzumschlag bekommt, entzieht sich meines Verständnisses. So ein Schutzumschlag geht doch viel zu schnell kaputt, und dann sieht das Buch nicht mehr so schön aus. Da der feste Umschlag des Buches genauso aussieht wie der Schutzumschlag, hätte man den zusätzlichen Umschlag meiner Menung nach besser weggelassen und dafür das Buch noch etwas preiswerter machen sollen. Die Leimbindung kommt mir nicht allzu stabil vor, da hätte der Verlag ruhig in Fadenheftung investieren und aus dem Buch ein echt gebundenes Buch machen sollen, das der Beanspruchung durch Kinder auch wirklich gewachsen wäre.

Ich habe den Eindruck, daß der Name von Stephen W. Hawking auf dem Einband hauptsächlich der Verkaufssteigerung dient. Im Copyright-Vermerk wird nur Lucy Hawking angegeben, und auch aus der Danksagung lese ich heraus, daß sie das Buch praktisch allein geschrieben hat.

Fazit: Ein Buch, das bei Kindern Interesse an der Astronimie wecken wird, ohne sie zu langweilen. Es ist mit Abstrichen auch für Erwachsene geeignet. Leider ist der Preis zu hoch für das übliche Taschengeld, was das Buch immerhin als Geschenk geeignet macht.


Copyright ©2007 Martin Stricker.
Liste meiner Rezensionen
Listen mit deutscher Science Fiction Listen mit deutscher Science Fiction
Erstellt am So, den 18.11.2007 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Do, den 20.12.2007 um 23:19.